Ancillaria karsteni
"Die beiden Vorkommen von Westeregeln und aus dem Sternberger Gestein unterscheiden sich bei Uebereinstimmung der übrigen Merkmale ein wenig dadurch, dass die Exemplare vom ersteren Ort etwas minder schlank sind. Die Maasse sind nebeneinander gestellt bei einem mir durch Herrn Karsten gesendeten Stück der Rostocker Sammlung aus dem Sternberger Gestein (a) und bei dem grössten Exemplar von Westeregeln (b) in Millimetern folgende: 1) Länge (a) 11,6, (b) 10,9; 2) grösste Breite (a) 4,1, (b) 4,3; 3) Länge der Mündung (a) 5,2, (b) 5,0; 4) Länge des Obertheils vom oberen Mündungswinkel bis znr Spitze (a) 6,6 , (b) 6,1 ; 5) Höhe der Mittelzone auf dem Rücken der Schlusswindung gemessen (a) 3,6, (b) 3,7; 6) Entfernung vom oberen Rande der Mittelzone bis zur Spitze, entsprechend gemessen, (a) 6,8, (b) 5,8. In Verhältnisszahlen ausgedrückt, die Länge gleich 100 gesetzt, entsprechen sich diese Maasse wie folgt:
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | |
Sternberg | 100 | 35 | 45 | 57 | 31 | 59 |
Westeregeln | 100 | 39 | 46 | 56 | 37 | 53 |
Die Zahlen 35 und 39 drücken das verschiedene Verhältnis der Dicke bei den beiden Vorkommen aus. Die relative Höhe der Mittelzone und deren Entfernung von der Spitze, in den letzten beiden Zahlen ausgedrückt, sind auch bei anderen Arten beträchtlichen Schwankungen unterworfene Verhältnisse. Der Obertheil der Schale ist länger als die Mündung; er hat vollkommen flache Seiten und eine stumpf gerundete Spitze. Das Gewinde ist nicht vollständig bedeckt; man erkennt bei einiger Aufmerksamkeit deutlich, an den Stücken von Westeregeln besser noch als an dem Sternberger, die oberen Grenzen , d. h. die wahren Nähte, der an dem Obertheil der Schale den einzelnen Windungen zugehörenden Schalsubstanz; sie liegen ganz flach und verlaufen so, dass sie nahe über dem oberen Rande der Mittelzone an jeder vorhergehenden Windung entlang gehen. Bei dem Stück von Sternberg schimmert unterhalb der Naht durch die dünne aufliegende Decke als eine dunklere Farbenlinie der obere Rand der Mittelzone durch, indem, wie Herr Karsten a. a. 0. bemerkt hat, bei diesem, wie der Angabe nach auch bei den übrigen in der Rostocker Sammlung befindlichen Exemplaren, die Mittelzone der Schlusswindung, und, wie jene Farbenlinie zeigt, auch der vorhergehenden Windungen durch eine dunkelbraune Färbung von der übrigen Schale sich unterscheidet. Man zählt, der wahren Nahtlinie folgend, 3 Mittelwindungen, welche von dem stumpf gerundeten nur reichlich eine Windung bildenden Embryonalende überragt werden. Die Anwachsstreifen auf der Mittelzone laufen nicht in gerader Richtung abwärts, sondern machen etwas unterhalb der Mitte eine zwar nur schwache, aber doch sehr wohl bemerkbare und constante Biegung nach vorn, um später erst am Rande der Basalplatte sich ein wenig einwärts zu biegen. Die Basalplatte und Spindelschwiele sind wie bei der vorigen Art gebildet.". Oligocene. Westeregeln, Magdeburg and Freden, Alfeld, Germany.
Oligocene. Chattian. Rumeln, Germany (Lozouet, 1992); Westeregeln, Magdeburg and Freden, Alfeld, Germany (type description). Denmark. Jylland (Schnetler, 1987). Belgium.